Professionalisierung für Ungewissheit im Sportunterricht
Eine hochschuldidaktische Seminarkonzeption
DOI:
https://doi.org/10.11576/hlz-7018Schlagworte:
Lehrerprofessionalisierung, Lehrkräftebildung, strukturtheoretischer Ansatz, professionelles Handeln, Videoreflexion, situiertes LernenAbstract
Ungewisse, nicht planbare Momente, sind konstitutive Elemente von Unterricht. Dies gilt besonders im Sportunterricht, der sich durch Ungewissheits-Spezifika auszeichnet, wie bspw. den dynamischen Raum, die Verletzungsgefahr und einen sich durch neu aufkommende Trendsportarten stets wandelnden Lerngegenstand. Ein häufig auftretender Umgang mit dieser Ungewissheit ist die Neigung (angehender) Sportlehrkräfte, das Unterrichtsgeschehen zu schließen. Somit können mögliche Bildungsprozesse für Schüler*innen verschlossen werden. Ausgehend von einem strukturtheoretischen Professionalisierungsansatz soll mit der Seminarkonzeption durch theoretische Sensibilisierung, praktische Erprobung und Videoreflexion für einen konstruktiveren Umgang mit dem Phänomen Ungewissheit im Sportunterricht sensibilisiert werden. Die Studierenden planen auf Grundlage der theoretischen Inhalte des Seminars eigenen Sportunterricht und erproben diesen im Sinne des situierten Lernens im Praxisfeld Schule. Dabei werden sie videografiert, um anschließend im Seminar das eigene unterrichtliche Handeln anhand der Videos zu reflektieren. So werden wertvolle Reflexionsmomente für die Studierenden geschaffen. Im Anschluss an das Seminar wurden die Studierenden mit Hilfe von leitfadengestützten Interviews befragt, um die subjektive Deutung der Studierenden über den eigenen Professionalisierungsprozess zu eruieren. Die Interviews wurden in Anlehnung an die Methodologie der Groun-ded Theory ausgewertet. Die Ergebnisse der Begleitforschung weisen darauf hin, dass es den Studierenden gelang, sich für die eigenen Schließungstendenzen zu sensibilisieren, Zutrauen in einen ungewissheitsgewärtigen Sportunterricht zu gewinnen sowie das eigene Verständnis von gutem Unterricht zu transformieren. Weiterhin lassen Ergebnisse zur Konzept-Reflexion zu, Videoreflexion als Methode gewinnbringend zu bewerten sowie Schlüsse für die Optimierung der Seminarkonzeption zu ziehen.
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