Technologiebasiertes und problemorientiertes Prüfen in kaufmännischen Berufen
Konzeption eines Fortbildungskonzeptes für Lehrer*innen und Ausbilder*innen
DOI:
https://doi.org/10.11576/hlz-6733Schlagworte:
Kaufmännische Ausbildung, berufliche Bildung, Prüfungsaufgaben, Digitalisierung, Lehrer*innenbildung, ProblemlösenAbstract
Berufliche Anforderungen unterliegen aktuell – nicht zuletzt durch Digitalisierung – vielen Veränderungen. Einerseits wird ein größerer Teil beruflicher (Routine-)Tätigkeiten automatisiert, andererseits stellt die verbleibende Arbeit Beschäftigte vor komplexere Herausforderungen. Noch mehr als bisher haben diese Veränderungen der Arbeitswelt Einfluss auf die berufliche Ausbildung, weil dadurch auch die Anforderungen an Absolvent*innen steigen. Insbesondere wird erwartet, dass sie in der Lage sind, kaufmännische Probleme eigenständig und kompetent zu lösen. In kaufmännischen Curricula spiegelt sich dieses anspruchsvolle Ziel schon länger wider. Curriculare Vorgaben reichen jedoch nicht aus, es muss auch hinreichend Lerngelegenheiten in Betrieb und Berufsschule geben, um diese Kompetenz systematisch zu fördern. Zudem sollte in Abschlussprüfungen Problemlösekompetenz als Teil beruflicher Handlungskompetenz erfasst werden, um Aussagen darüber zu treffen, inwiefern dieses Ziel erreicht wurde. Eine Analyse von Aufgaben aus kaufmännischen Zwischen- und Abschlussprüfungen bei Industriekaufleuten (IK) und Kaufleuten für Büromanagement (KBM) zeigt jedoch, dass überwiegend einfaches (Handlungs-)Wissen abgefragt wird. Aufgaben, die berufliche Problemlösekompetenz erfassen, spielen nur eine untergeordnete Rolle. Ursachen dafür könnten u.a. eine unzureichende Kompetenz in der Entwicklung problemorientierter Aufgaben und fehlende Weiterbildungsangebote zur Förderung dieser Kompetenz bei Prüfenden sein. Daher wurde ein Training entwickelt, durchgeführt und evaluiert, das (angehende) Lehrkräfte und Ausbildende in kaufmännischen Berufen befähigen soll, problemhaltige technologiebasierte Aufgaben zu entwickeln und kritisch mit Blick auf die Messung von Problemlösekompetenz zu reflektieren. Die technologiebasierte Umsetzung wurde gewählt, weil sich damit berufliche Anforderungssituationen authentischer modellieren lassen.
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