Prävention von Anfang an
Erste Ergebnisse eines digitalen Workshops zur Burnoutprävention für angehende Sportlehrkräfte bezüglich berufsbezogener Autonomiebefriedigung, Burnout und berufsbezogener Selbstwirksamkeitserwartung
DOI:
https://doi.org/10.11576/hlz-5176Schlagworte:
Burnout, Prävention, Sportlehrkräfte, berufsbezogene psychologische Bedürfnisbefriedigung, Job-Demands-Resources-ModellAbstract
Sportlehrkräfte gelten wie Lehrkräfte anderer Fachrichtungen als von Burnout betroffene Berufsgruppe. Im Hinblick auf Belastungsfaktoren sollten sie aufgrund der speziellen Rahmenbedingungen des Sportunterrichts gesondert betrachtet werden. Aus motivationspsychologischer Perspektive spielt die berufsbezogene Befriedigung der drei psychologischen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und Beziehung eine zentrale Rolle, denn ein Mangel an Bedürfnisbefriedigung kann die Entstehung von Burnout begünstigen. Ziel dieser Arbeit ist der Prä-Post-Vergleich eines digitalen Workshops für angehende Sportlehrkräfte, in dem die berufsbezogenen psychologischen Grundbedürfnisse im Rahmen des Job-Demands-Resources-Modells als zentrale Ressource gestärkt und vorhandene Burnoutsymptome verringert werden sollen. Zudem sollen das berufliche Engagement, die berufsbezogene Selbstwirksamkeitserwartung sowie das allgemeine Wohlbefinden erhöht werden. Mittels validierter Fragebögen werden die berufsbezogene psychologische Bedürfnisbefriedigung, Burnout, berufliches Engagement, berufsbezogene Selbstwirksamkeitserwartung und Wohlbefinden zu zwei Messzeitpunkten, sowohl vor Beginn als auch nach Ende des Workshops, bei n = 43 Lehramtsstudierenden mit dem Unterrichtsfach Sport im Masterstudiengang (31 weibliche, 12 männliche Teilnehmer*innen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren) verglichen. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Erhöhung der berufsbezogenen Autonomiebefriedigung nach der Teilnahme am Workshop sowie signifikante Abnahmen der Burnout-Dimensionen „emotionale Erschöpfung“ und „Leistungsminderung“. Die beiden Dimensionen von Engagement, „Vitalität“ und „Absorbiertheit“, nehmen im Laufe des Workshops signifikant zu. Auch die berufsbezogene Selbstwirksamkeitserwartung erhöht sich nach der Workshop-Teilnahme; beim Wohlbefinden dagegen gibt es keinen signifikanten Effekt. Die Regressionsanalysen zeigen zudem Zusammenhänge zwischen berufsbezogener psychologischer Bedürfnisbefriedigung und Burnout sowie beruflichem Engagement. Künftige Überprüfungen der Wirksamkeit des digitalen Workshops für Burnout-Prävention durch kontrollierte Studien werden empfohlen, um die in dieser Studie dargestellten Ergebnisse weiter abzusichern.
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