Zur (Un-)Möglichkeit (selbst-)reflexiven Forschenden Lernens von Studierenden
Eine rekonstruktive Evaluation eines inklusionsorientierten Qualifizierungsangebots an der Tübingen School of Education
DOI:
https://doi.org/10.11576/hlz-6422Schlagworte:
Binnendifferenzierung, Reflexion, Praktikum, Kasuistik, Rekonstruktion, inklusiver Unterricht, LehrerbildungAbstract
Der Beitrag setzt sich (selbst-)kritisch mit einem freiwilligen Qualifizierungsangebot im Bereich „Diversity und Inklusion/Exklusion“ aus-einander, das auf dem bildungswissenschaftlichen Pflichtstudium aufbaut und von Masterstudierenden aller Fächer des gymnasialen Lehramts belegt werden kann. Es besteht im Kern aus einem Vertiefungsseminar, in dem mittels rekonstruktiver Kasuistik über Differenzierungsroutinen von Lehrkräften reflektiert wird, sowie aus schulpraktischen Anteilen, in denen die Studierenden Unterricht beobachten und anhand selbsterhobener Daten eigene kleine Forschungsprojekte entwickeln. Ziel ist die (Weiter-)Entwicklung der Fähigkeit der Studierenden zur Reflexion von Unterrichtshandeln und infolgedessen auch ihrer professionellen Selbstreflexion hinsichtlich unterrichtlicher Differenzierung. Das Konzept des Qualifizierungsprogramms wird vor dem Hintergrund einer empirischen Erhebung (Interview mit zwei Studierenden des ersten Durchlaufs) auf seine Tiefenwirksamkeit hin untersucht. Über eine rekonstruktive Analyse der Interviewdaten wird dabei die Diskrepanz zwischen den von den ehemaligen Teilnehmer*innen berichteten Lernerfolgen im Bereich reflexiver Kompetenzen und der Selbstanwendung der zunächst an Fremdfällen eingeübten inklusionsorientierten Reflexion herausgearbeitet. Die Analyse der Aussagen der Studierenden legt nahe, dass es insbesondere aufgrund fehlender eigener Praxisroutine in der ersten Phase der Lehrkräfteausbildung noch zu früh ist, einen erfolgreichen Transfer auf das eigene Unterrichtshandeln anzuvisieren.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2023 Jana Domdey, Daniel Goldmann
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.
Sämtliche Inhalte der HLZ werden freigegeben unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen, Version 4.0 International (CC BY-SA 4.0). Die Urheber_innen und die Rechteinhaber_innen der in der HLZ veröffentlichten Beiträge gewähren grundsätzlich allen Nutzer_innen unwiderruflich das freie, weltweite Zugangsrecht zu diesen Veröffentlichungen. Unter der Bedingung, dass Autor_innen und Herausgeber_innen gemäß der Zitationshinweise sowie die Lizenz als »Lizenz: CC BY-SA 4.0« einschließlich der untenstehenden Lizenz-URL genannt werden, dürfen die Beiträge der HLZ vervielfältigt, weitergereicht und auf beliebige Weise genutzt werden, auch kommerziell und ebenso online wie in gedruckter oder anderer Form. Auch die Bearbeitung ist erlaubt unter der zusätzlichen Bedingung, dass das neu entstandene Werk als Bearbeitung gekennzeichnet wird und im Falle einer Veröffentlichung unter derselben Lizenz wie in der HLZ freigegeben wird.