Monitoring und Unterstützung des Promotionsprozesses von Promovierenden mit Lehramtshintergrund
DOI:
https://doi.org/10.11576/hlz-6404Schlagworte:
Promotion, Lehramt, Monitoring, Index, Promotionsstudium, wissenschaftlicher NachwuchsAbstract
Dieser Beitrag entwickelt und validiert ein differenziertes Monitoring-Verfahren für Promotionen (angehender) Lehrkräfte. Mit dem entwickelten Index sollen auftretende Probleme frühzeitig erkannt und passende Unterstützungsformen in unterschiedlichen Promotionsstadien evaluiert werden. Die wissenschaftliche Weiterqualifizierung von (angehenden) Lehrkräften via Promotion ist essenziell, um zukünftige Schul- und Unterrichtsforschung zu sichern (KMK, 2014). Dabei ist die Promotionsphase ein Lernprozess mit vielen Herausforderungen (Fiedler & Hebecker, 2012) und muss durch eine angemessene Unterstützung begleitet werden. (Angehende) Lehrkräfte haben besondere Unterstützungsbedarfe, die durch das wissenschaftliche Umfeld berücksichtigt werden müssen (Bedersdorfer & Lohse-Bossenz, 2022). Zunächst wurde ein Index für die Erfassung des Promotionsstandes (bestehend aus elf Promotionsschritten) angelehnt an Döring und Bortz (2016) entwickelt. Validiert wurde der Index mittels schriftlicher Befragung aller Promovierenden einer Pädagogischen Hochschule (Rücklauf 52,5 %, N = 53). Multiple lineare Regressionen bestätigen die Zuverlässigkeit der Selbsteinschätzung der Promovierenden mit unterschiedlichen Dissertations- und Forschungsarten zu ihrem Promotionsstand. Ferner gaben 16 Individuen mit Lehramtshintergrund nach einem Jahr erneut Auskunft zu ihrer Promotion. Damit konnten heterogene Promotionsfortschritte bzw. -rückschritte innerhalb eines festgelegten Zeitraums festgestellt werden. Ergebnisse der fallvergleichenden Qualitative Comparative Analysis (QCA) zeigen zudem eine divergierende Bedeutung unterschiedlicher Unterstützungsarten nach Vogel et al. (2017) für einen großen Fortschritt in unterschiedlichen Promotionsstadien und für verschiedene Promotionsaufgaben. Die Befragten profitieren beispielsweise bei der Aufarbeitung des Forschungsstandes von hoher emotionaler und netzwerkintegratorischer Unterstützung zu Promotionsbeginn. Fachliche Unterstützung ist bei der Einordnung der Forschungsergebnisse im fortgeschrittenen Promotionsstadium besonders hilfreich.
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