Wie kann die diagnostische Kompetenz von Lehrkräften mit Text-Bild-Vignetten gefördert werden?
Konzeption und Erprobung einer Lerngelegenheit für angehende Mathematiklehrkräfte in der Primarstufe
DOI:
https://doi.org/10.11576/hlz-6245Schlagworte:
Diagnose, Kompetenzerwerb, Vignette, Fachdidaktik, Arithmetik, AnfangsunterrichtAbstract
Lehrkräfte stehen täglich vor der anspruchsvollen Aufgabe, ihren Schüler*innen Lernangebote zu machen, die zu ihren Lernvoraussetzungen passen. Eine wesentliche Gelingensbedingung für einen solchen adaptiven Unterricht ist die diagnostische Kompetenz einer Lehrkraft, deren Erwerb daher ein zentraler Bestandteil der Ausbildung von Lehrkräften darstellt. Unter diagnos-tischer Kompetenz wird unter anderem die Fähigkeit verstanden, in komplexen Unterrichtssituationen individuelle Lernstände von Schüler*innen zutreffend einzuschätzen, sodass adaptive unterrichtliche Entscheidungen daraus abgeleitet werden können. Diagnostische Kompetenz kann durch gezieltes Üben entwickelt werden, wobei Lerngelegenheiten, die unterrichtliche Diagnosesituationen authentisch abbilden und die diagnostische Kompetenz der Lehrkraft erfordern, in den Fokus rücken. Die hier exemplarisch vorgestellte Text-Bild-Vignette bietet eine solche Lerngelegenheit für angehende Mathematiklehrkräfte, indem sie zur Auseinandersetzung mit einer Diagnosesituation aus dem arithmetischen Anfangsunterricht herausfordert. Auf diese Weise wird eine praxisbezogene Anwendung fachdidaktischen Wissens angeregt, ohne dass die angehenden Lehrkräfte dabei bereits der gesamten Komplexität und Unmittelbarkeit einer realen Diagnosesituation begegnen müssen, sich dieser allerdings annähern können.
Im Beitrag wird anhand eines konkreten Beispiels aufgezeigt, wie Text-Bild-Vignetten zur Förderung der diagnostischen Kompetenz entwickelt und als Lerngelegenheit in der Lehrkräfteausbildung eingesetzt werden können.
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