Fallmaterial zum Aufbau professioneller emotionaler Kompetenzen im Lehramtsstudium
Design, Prüfung und Klassifikation erfahrungsbasierter Textvignetten
DOI:
https://doi.org/10.11576/hlz-6074Schlagworte:
Textvignette, Emotionen, Clusteranalyse, emotionale Kompetenz, LehrerbildungAbstract
Das theoretische Modell des prosozialen Klassenzimmers betont die Relevanz emotionaler Kompetenzen als bedeutsame Ressource für Schulerfolg und Wohlbefinden. Daher sollten angehende Lehrkräfte in der Entwicklung entsprechender Kompetenzen unterstützt werden. Die Arbeit mit Textvignetten kann eine effektive Methode zur Professionalisierung angehender Lehrkräfte darstellen. Bisher haben sich jedoch nur wenige Studien mit einer emotionsevozierenden Bedeutung von Textvignetten für Professionalisierungszwecke beschäftigt. Für die vorliegende Studie wurde Fallmaterial für die Lehrkräftebildung in Form erfahrungsbasierter Textvignetten entwickelt, die den Umgang mit Heterogenität in pädagogischen Handlungssituationen thematisieren und inhaltlich auf realen Beobachtungen in Praktikumstagebüchern von Studierenden basieren. Der vorliegende Beitrag untersucht das emotionale Erleben von Studierenden anhand von 99 Vignetten, die kriterienbasiert ausgewählt wurden. Von zwei Stichproben aus Lehramtsstudierenden (Studie 1: n = 364; Studie 2: n = 304) wurden die Textvignetten anhand der evozierten Emotionen geratet. Ergebnisse clusteranalytischer Verfahren zeigen, dass die Vignetten in drei relativ homogene Cluster gruppiert werden können: positiv nuancierte Vignetten, negativ nuancierte Vignetten und neutrale Vignetten. Zusammenfassend werden die Ergebnisse hinsichtlich der gezielten Verwendung von Vignetten unterschiedlicher Cluster in der Förderung emotionaler Kompetenzen in der Lehrkräftebildung diskutiert, bevor der Beitrag mit einem Ausblick auf entsprechende geplante Studien schließt.
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