Ressourcenorientiert mit Mehrsprachigkeit umgehen: Sprach- und bildungsbiographische Reflexionen als Lerngelegenheit im Lehramtsstudium Deutsch als Zweitsprache
DOI:
https://doi.org/10.11576/hlz-5369Schlagworte:
reflexives lernen, biographisches Lernen, Bildungsbiographie, Ressourcenorientierung, Normalisierung, Heterogenität, MehrsprachigkeitAbstract
Die Lerngelegenheit „Sprach- und bildungsbiographische Reflexionen“ wird im Rahmen eines von drei Grundlagenmodulen der DaZ-/DaF-Studiengänge seit dem Sommersemester 2020 an der Universität Augsburg durchgeführt. In der rahmenden Grundlagenveranstaltung (Vorlesung/Seminar mit obligatorischer Übung) wird Mehrsprachigkeit in individueller und gesellschaftlicher Hinsicht als Normalfall aufgefasst. Diese Sichtweise erfordert einen Bruch mit dem monolingualen Habitus (Gogolin & Duarte, 2018), den sowohl Studierende mit der Erstsprache Deutsch als auch migrationsbedingt mehrsprachige Studierende in unterschiedlichem Maße erfahren haben. Damit verbunden ist zudem eine Überwindung des häufig noch immer überwiegend defizitorientierten Blicks auf mehrsprachige Kinder und Jugendliche im Lehramtsstudium. Die Lerngelegenheit hat somit die übergeordnete Funktion, den Umgang mit sprachlicher Heterogenität und eigenen Sprachaneignungserfahrungen vor dem Hintergrund von Normalitätserwartungen kritisch zu betrachten. Mit einem fachwissenschaftlich angeleiteten Blick zurück auf die persönlichen Schul- und Bildungserfahrungen der ein- und mehrsprachigen Lehramtsstudierenden werden die eigenen Vorannahmen sichtbar gemacht. Dabei werden die persönlichen sprachlichen Ressourcen vor allem auch in Bezug auf die zukünftige professionelle Tätigkeit verdeutlicht und reflektiert. Der Beitrag bietet zahlreiche Hinweise zur methodisch-didaktischen Umsetzung der Lerngelegenheit. Hierbei liegt der Fokus auf der dreigliedrigen Aufgabenstellung, die verschiedene Aspekte wie z.B. die Frage nach sprachlichen Ressourcen und Lern-/Lehr-gewohnheiten umfasst. Der Beitrag enthält zudem Auszüge aus studentischen Reflexionen, Anregungen für die Gestaltung des dozent*innenseitigen Feedbacks und Vorschläge für eine weitergehende inhaltliche Beschäftigung. Abschließend wird die Lerngelegenheit hinsichtlich ihrer möglichen Verortung im DaZ-Strukturmodell (vgl. Ohm, 2018, S. 80f.), insbesondere innerhalb der Facetten Umgang mit Heterogenität, Sprachliche Vielfalt in der Schule und Gesteuerter vs. Ungesteuerter Spracherwerb diskutiert.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2024 Ana da Silva, Laura Schmidt, Kristina Peuschel
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.
Sämtliche Inhalte der HLZ werden freigegeben unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen, Version 4.0 International (CC BY-SA 4.0). Die Urheber_innen und die Rechteinhaber_innen der in der HLZ veröffentlichten Beiträge gewähren grundsätzlich allen Nutzer_innen unwiderruflich das freie, weltweite Zugangsrecht zu diesen Veröffentlichungen. Unter der Bedingung, dass Autor_innen und Herausgeber_innen gemäß der Zitationshinweise sowie die Lizenz als »Lizenz: CC BY-SA 4.0« einschließlich der untenstehenden Lizenz-URL genannt werden, dürfen die Beiträge der HLZ vervielfältigt, weitergereicht und auf beliebige Weise genutzt werden, auch kommerziell und ebenso online wie in gedruckter oder anderer Form. Auch die Bearbeitung ist erlaubt unter der zusätzlichen Bedingung, dass das neu entstandene Werk als Bearbeitung gekennzeichnet wird und im Falle einer Veröffentlichung unter derselben Lizenz wie in der HLZ freigegeben wird.