Behinderung als Differenzlinie im Kontext einer heterogenitätssensiblen Lehrkräftebildung: Konzeption und Ziele
DOI:
https://doi.org/10.11576/hlz-5200Schlagworte:
Behinderung, Sonderpädagogischer Förderbedarf, Inklusion, Heterogenität, Lehrkräftebildung, Reflexive HandlungsfähigkeitAbstract
Im Gegensatz zum Alltagsverständnis wird Behinderung im wissenschaftlichen Diskurs – wie z.B. in der Sonder- und Inklusionspädagogik – aus einer relationalen Perspektiven beschrieben und nicht (mehr) der individuell betroffenen Personengruppe zugeschrieben. Oftmals knüpft dieses Verständnis an die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ an. Behinderung entsteht hiernach in Wechselwirkungsprozessen zwischen Person und sozialer sowie materieller Umwelt und ist somit Merkmal einer Situation bzw. Konstellation. In der Folge kann es zu Exklusionsprozessen durch die Einschränkung der sozialen Teilhabe kommen. Ausgehend von der gesellschaftlichen Dimension sollen in diesem Beitrag das Konstrukt Behinderung in einen bildungswissenschaftlichen Kontext eingeordnet und Perspektiven für eine inklusive Lehrkräftebildung abgeleitet werden, wobei sich in erster Linie am sonderpädagogischen und am inklusionspädagogischen Diskurs orientiert wird. Behinderung wird in diesen Diskursen mehrheitlich als gesellschaftliche Barriere verstanden, die aufgrund von Normabweichungen zu Stigmatisierung und Ausgrenzung führt und somit auch in einer Schule für alle von besonderer Relevanz ist. Das Ziel der Maximierung von Teilhabeoptionen von Menschen mit Behinderung erfordert eine Neubestimmung der Zuständigkeiten auf allen Ebenen der Lehrkräftebildung, die mit dem Öffnungsprozess der Regelschulen in Korrelation steht. Für die universitäre Lehrkräftebildung bedeutet dieser Prozess, dass angehende Lehrkräfte auf die Herausforderungen der gemeinsamen Lernsituationen vorzubereiten sind, damit sie sich (später) in die Gestaltung einer heterogenitätssensiblen und inklusionssensitiven Schul- und Unterrichtskultur einbringen können.
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