Lehrer*in werden in Corona-Zeiten
Eine qualitative Studie zur Professionalisierung von (angehenden) Lehrkräften unter Pandemie-Bedingungen
DOI:
https://doi.org/10.11576/hlz-4997Schlagworte:
Coronavirus, Professionalisierung, Lehramtsstudium, Vorbereitungsdienst, BerufseinstiegAbstract
Die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen und Einschränkungen stellt das Schulsystem vor große Herausforderungen, die umfangreich erforscht werden. Zum Gesamtbild gehört auch die Lehrer*innenbildung, die ebenfalls von den Folgen der Pandemie betroffen ist (z.B. Wegfall von Praxiserfahrungen aufgrund von Schulschließungen), jedoch bislang keinen Schwerpunkt der Forschung darstellt. Hier setzt der vorliegende Beitrag an mit dem Ziel, die Bedeutung der Pandemie für die Professionalisierung von (angehenden) Lehrkräften zu untersuchen. In der vorgestellten, auf zwölf problemzentrierten Interviews basierenden qualitativen Studie wurde untersucht, wie diese das Lehrer*in-Werden in unterschiedlichen Phasen ihres Bildungsgangs (Lehramtsstudium, Vorbereitungsdienst und Berufseinstieg) erleben und deuten, wie sie Entwicklungsaufgaben begegnen und welche Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten sich für sie daraus ergeben. Im Ergebnis zeigen sich sieben relevante Aspekte der Handlungspraxis, die auf jeweils kontrastierende Orientierungen verweisen und mit denen es in komparativer Analyse möglich ist, die Fälle voneinander zu unterscheiden. Von den Besonderheiten der Einzelfälle abgelöst werden drei Typen gebildet: Fällen vom Typ 1 gelingt es, sich mit der Pandemiesituation zu arrangieren (etwa durch die Etablierung neuer, an die Situation angepasster Handlungsroutinen). Typ 2 umfasst Fälle, die die Pandemie als Zeit des Leidens erleben, wodurch die eigene Professionalisierung erheblich beeinträchtigt wird. Fälle vom Typ 3 begreifen die Corona-Zeit als Möglichkeitsraum und ergreifen Gelegenheiten (z.B. Verkürzung des Masterstudiums durch die mit den weitgehend digital angelegten Semestern einhergehende zeitliche Flexibilisierung des Studiums). Eine Zusammenfassung und Diskussion notwendiger Handlungskonsequenzen für die verschiedenen Akteur*innen in der Lehrer*innenbildung runden den Beitrag ab.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2022 Jannis Graber, Thorsten Fuchs, Svenja Mareike Schmid-Kühn
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.
Sämtliche Inhalte der HLZ werden freigegeben unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen, Version 4.0 International (CC BY-SA 4.0). Die Urheber_innen und die Rechteinhaber_innen der in der HLZ veröffentlichten Beiträge gewähren grundsätzlich allen Nutzer_innen unwiderruflich das freie, weltweite Zugangsrecht zu diesen Veröffentlichungen. Unter der Bedingung, dass Autor_innen und Herausgeber_innen gemäß der Zitationshinweise sowie die Lizenz als »Lizenz: CC BY-SA 4.0« einschließlich der untenstehenden Lizenz-URL genannt werden, dürfen die Beiträge der HLZ vervielfältigt, weitergereicht und auf beliebige Weise genutzt werden, auch kommerziell und ebenso online wie in gedruckter oder anderer Form. Auch die Bearbeitung ist erlaubt unter der zusätzlichen Bedingung, dass das neu entstandene Werk als Bearbeitung gekennzeichnet wird und im Falle einer Veröffentlichung unter derselben Lizenz wie in der HLZ freigegeben wird.