Die Wirksamkeit von Lehrer*innenfortbildung aus der Sicht der Fortbildner*innen
DOI:
https://doi.org/10.4119/hlz-3505Schlagworte:
Fortbildung, Wirksamkeit, Erwartungen, Fortbildner*innen, Teilnehmer*innen & Auftraggeber*innenAbstract
Dieser Beitrag thematisiert die Wirksamkeit von Lehrer*innenfortbildungen sowie wahrgenommene Erwartungen aus der Perspektive der Fortbildner*innen. Die spärliche Forschungslage zu diesem Thema führte zu der Projektidee, den Fokus der Forschung auf die Fortbildner*innen zu legen. Ein Team von vier Pädagogischen Hochschulen in Österreich konzipierte im Jahr 2018 ein gemeinsames Forschungsprojekt, in welchem mittels qualitativer Interviews untersucht werden sollte, welche Faktoren zu einer gelungenen Fortbildung beitragen. Gestützt auf die Studien von Lipowsky wurde ein Modell entwickelt, welches die vier Ebenen der Wirksamkeit von Fortbildung mit der Unterscheidung von Selbstbild (Sicht der Fortbildner*innen) und Fremdbild (wahrgenommene Erwartungen der Teilnehmer*innen und Auftraggeber*innen) abbildet. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Wirksamkeitsfaktoren, welche von Fortbildner*innen genannt werden, großteils mit den wahrgenommenen Erwartungen der Teilnehmenden und Auftraggeber*innen übereinstimmen. So ist es aus Sicht der Fortbildner*innen nötig, anspruchsvolle, vielfältige Lernumgebungen sowie gut geplante und gut strukturierte Veranstaltungen zu schaffen, um so Fortbildungsveranstaltungen für die Lehrpersonen motivierend gestalten zu können. Auch die freiwillige Teilnahme und die Möglichkeit des informellen Austausches bei Fortbildungsveranstaltungen erhöhen deren Wirksamkeit. Input-, Erprobungs- und Reflexionsphasen sowie eine Nachbetreuung beispielsweise in professionellen Lerngemeinschaften oder auf digitalen Plattformen wirken sich positiv auf den Transfer von Wissen, Erfahrung und Ideen an den Schulstandorten aus. Die Bedeutung von Qualität der Fortbildungsformate und der Fachkompetenz der Lehrer*innenfortbildner*innen kann als zentrales Ergebnis genannt werden. Diese Forschungsbefunde sollten künftig in die möglichst erfolgsversprechende Gestaltung der Formate (u.a. zumindest mehrere Teilnehmer*innen eines Schulstandortes sowie mehrteilige Veranstaltungen) sowie in das Recruiting und die Professionalisierung der Fortbildner*innen einfließen.
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