Förderung diagnostischer Kompetenz von Lehrkräften bei Aufgaben der Bruchrechnung
DOI:
https://doi.org/10.4119/hlz-3167Schlagworte:
Diagnostische Kompetenz, adaptives Unterrichten, Aufgabenschwierigkeit, LehrerfortbildungAbstract
Ein entscheidender Faktor für erfolgreiches Unterrichten und hohen Lernzuwachs ist die Anpassung des Unterrichts an die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler. Daher werden im Rahmen des adaptiven Unterrichtens unter anderem Aufgaben ausgewählt, welche den individuellen Voraussetzungen der Lerngruppe entsprechen. Die von den Lehrkräften hierfür benötigen Fähigkeiten beinhalten die Diagnose der Lernvoraussetzungen und der in den Aufgaben enthaltenen Anforderungen. Die Lehrkräfteausbildung kann den Grundstein für solche diagnostischen Fähigkeiten legen, aber auch bei erfahrenen Lehrkräften gilt es diese Kompetenzfacette in Lehrerfortbildungen weiterzuentwickeln.
Die hier vorgestellte Studie beschreibt eine Maßnahme für die Förderung der diagnostischen Kompetenz im Bereich der Bruchrechnung bei Lehrpersonen aus der Praxis. Dabei wurden die teilnehmenden Personen im Bereich des fachdidaktischen Wissens hinsichtlich schwierigkeitsgenerierender Aufgabenmerkmale bei Textaufgaben mit konkreten Beispielen aus der Bruchrechnung fortgebildet. Die Kurzintervention verzeichnet große Effekte für die Experimentalgruppe im Vergleich zu einer Warte-Kontrollgruppe und kann somit als Hinweis für den Einfluss von Wissensfacetten bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen im Bereich der diagnostischen Kompetenz dienen. Die Urteilsakkuratheit der Einschätzung von Aufgabenschwierigkeit zeigt sich bei erfahrenen Lehrkräften stabil gegen den Einfluss von Zeitrestriktion. Dieses Ergebnis unterstreicht die Auswirkungen von Berufserfahrung auf Denkprozesse und wird als Facette professioneller Kompetenz gedeutet.
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