Lesen Lehramtsstudierende wissenschaftliche Evidenz anders als Lehrerbildner?
DOI:
https://doi.org/10.4119/hlz-3145Schlagworte:
Adaptierte wissenschaftliche Texte, Eye Tracking, Lehrerbildung, LeseprozessAbstract
Das Wissen über aktuelle bildungswissenschaftliche Erkenntnisse stellt einen zentralen Aspekt der professionellen Kompetenz von Lehrkräften dar. Die Vermittlung von bildungswissenschaftlicher Evidenz an Lehramtsstudierende ist somit eine wesentliche Herausforderung für die Lehrer*innenbildung. Adaptierte wissenschaftliche Artikel sind eine Möglichkeit, dieser Herausforderung zu begegnen. Die vorliegende explorative Studie analysiert das Potenzial adaptierter wissenschaftlicher Artikel zur Vermittlung von Evidenz aus den Bildungswissenschaften, indem die Leseprozesse von Studierenden des Lehramts (n = 5) und Lehrerbildner*innen (n = 5) mittels Eye Tracking verglichen werden. So soll geprüft werden, ob sich Studierende in ihrem Leseprozess von den Lehrerbilder*innen unterscheiden, um ausgehend davon hochschuldidaktische Implikationen für ein verbessertes Verständnis des Rezeptionsprozesses ableiten zu können. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Leseprozess bei beiden Gruppen ähnlich verläuft, aber unterschiedliche Schwerpunkte aufweist. Lehrerbildner*innen lesen eher szientifisch, der Leseprozess von Studierenden kann als eher praxeologisch bezeichnet werden; allerdings bedürfen diese ersten explorativen Befunde weiterer empirischer Fundierung. Zukünftige Studien sollten ebenfalls prüfen, welcher Leseprozess zu einem effektiveren Wissensaufbau führt und durch welche hochschuldidaktischen Methoden sich effizientere Leseprozesse bei Lehramtsstudierenden fördern ließen.
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