Didaktische Rekonstruktion als Planungs- und Forschungsrahmen nutzen
Fachliche Klärung, Gestaltung und Evaluation einer universitären Lehrveranstaltung zum Thema Gehirn und Lernen
DOI:
https://doi.org/10.11576/hlz-2548Schlagworte:
Didaktische Rekonstruktion, Lehrerbildung, Studierendenvorstellungen, wissenschaftliche Mythen (Neuromythen), Lernen und Gedächtnis, KonzeptwechseltexteAbstract
Empirische Studien zeigen, dass Studierende über ihr Stu-dium hinweg an Fehlvorstellungen zum Thema Gehirn und Lernen (Neuromythen) und transmissiven Lehr-Lern-Überzeugungen festhalten. Derartige Befunde stellen ein Gelingen des allgemeinen Studienziels in Frage, angehenden Lehrkräften ein angemessenes Konzept von Lernen nahezubringen. Mit dem Ziel, Biologielehramtsstu-dierende besser bei der Konstruktion wissenschaftlich angemessener Lehr-Lern-Vorstellungen zu unterstützen, wurde in dem im Rahmen dieses Beitrags beschriebenen Projekt das Modell der Didaktischen Rekonstruktion auf den Hochschulbereich übertragen und als Planungs- und Forschungsrahmen für die Gestaltung und Evaluation der universitären Lehrveranstaltung Gehirngerechtes Lernen – Konzept oder Mythos? verwendet. Im Beitrag wird das Modell der Didaktischen Rekonstruktion für die Hochschulbildung (MDRH) in seinen Unterschieden zu anderen Modellen vorgestellt. Erläutert wird, wie sich eine fachliche Klärung mit fachwissenschaftlicher, fachdidaktischer und bildungswissenschaftlicher Analyse gestaltete und wie sie zur theoretischen Fundierung der Lehrveranstaltung genutzt wurde. Beschrieben wird weiterhin, wie sich die drei Lehrveranstaltungselemente (1) Verschachteltes Lehren von Seminarinhalten, (2) Erfahrungen stiften mit Methoden nachhaltigen Lernens, Lernversuchen und neurodidaktischen Prinzipien sowie (3) Einsatz von Konzeptwechseltexten gestalten, die mittels didaktischer Strukturierung konzipiert wurden. Erläuterungen übertragbarer Konzepte, Durchführungshinweise sowie Onlinematerial sollen einen Transfer ermöglichen. Ein Erfahrungsbericht fasst Evaluationsergebnisse zusammen und diskutiert Praktikabilität und Innovationskraft des MDRH für konstruktivistisches Lehren an Universitäten. Zusammengefasst zeigt sich am Beispiel des Themas Gehirn und Lernen, dass sich das MDRH in der Hochschulbildung anwenden lässt, die didaktisch rekonstruierte Lehrveranstaltung Gehirn und Lernen – Konzept oder Mythos? positive Wirkungen auf Professionswissen, Lehr-Lern-Überzeugungen und Fehlvorstellungen Biologielehramtsstudierender erzielt und die fachliche Klärung zur Theoriebildung in Bezug auf Neuromythen, Professionsforschung und Hochschuldidaktik beitragen kann.
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