Lässt sich die Reflexionsfähigkeit von angehenden Lehrkräften verändern?
Eine Studie zum Beitrag der „Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen“ zur Lehrer_innenbildung
DOI:
https://doi.org/10.4119/hlz-2497Schlagworte:
Lehrkräfte, Professionalität, Ethik, VerhaltenAbstract
Problematisches Verhalten von Lehrkräften gegenüber Schulkindern ist, so wurde durch empirische Studien gezeigt, kein seltenes Phänomen. Um Lehrkräfte in ihrer Reflexionsfähigkeit in Bezug auf ihr eigenes Verhalten und das von Kolleg_innen zu bestärken, wurden die Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen entwickelt. Inwiefern die Reckahner Reflexionen die Reflexionsfähigkeit von angehenden Lehrkräften anregen können, ist eine offene Forschungsfrage. Auf Basis des Modells von Reflexion als Wahrnehmungsfähigkeit wurde mittels eines Prä-Post-Designs anhand von N = 77 Studierenden des Lehramts überprüft, inwiefern eine Auseinandersetzung mit den Reckahner Reflexionen zu einer stärkeren Wahrnehmung verletzenden Lehrkräfteverhaltens führt und ob sich die Einschätzung der Handlungsmöglichkeiten bei verletzendem Lehrkräfteverhalten verändert. Darüber hinaus wurde untersucht, ob die Einschätzung der Intensität des verletzenden Lehrkräfteverhaltens mit der allgemeinen Sensibilität für Ungerechtigkeit und der Einschätzung der Handlungsmöglichkeiten in Zusammenhang stand. Es zeigte sich, dass die Studierenden nach dem Kennenlernen der Reckahner Reflexionen das Lehrkräfteverhalten teilweise verletzender einstuften als zuvor und dass sie die Handlungsmöglichkeiten positiver bewerteten. Des Weiteren zeigten sich Zusammenhänge zwischen der Einschätzung der Intensität des verletzenden Lehrkräfteverhaltens und der Einschätzung der Handlungsmöglichkeiten, aber nicht zwischen der Ungerechtigkeitssensibilität und der Einschätzung des Lehrkräfteverhaltens.
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