Wege inklusiver Schulentwicklung
Ein planspielbasiertes Seminarkonzept
DOI:
https://doi.org/10.4119/hlz-2478Schlagworte:
Inklusion, inklusive Schulentwicklung, Seminarkonzept, PlanspielAbstract
Der vorliegende Beitrag bietet Dozierenden in der Lehrer_innenbildung eine hochschuldidaktische Anregung, im Rahmen eines Planspiels das komplexe Themenfeld inklusive Schulentwicklung zu beleuchten. Ausgehend davon, dass Planspiele einen Beitrag zur nachhaltigen, anwendungsbezogenen Wissensvermittlung leisten (Klippert, 2008), werden seit dem Sommersemester 2018 Lehramtsstudierende im Master der Universität Duisburg-Essen (UDE) im bildungswissenschaftlichen Wahlpflichtgebiet „Schulqualität und Schulentwicklung“ motiviert, sich in einem realitätsnahen Szenario mit verschiedenen Aspekten inklusiver Schulentwicklung auseinanderzusetzen. So übernehmen während eines dreitägigen Planspiels jeweils bis zu 50 Lehramtsstudierende in drei Lehrveranstaltungen (N=150 pro Semester) die Rollen von Steuergruppen-mitgliedern von fünf Schulen in sozial deprivierter Lage. Mithilfe von fiktiven Fallbeschreibungen der einzelschulischen Ausgangssituation sowie simulierten Daten arbeiten die Steuergruppen an spezifischen Herausforderungen für die Einzelschule, identifizieren eigene Schulentwicklungsziele und führen diese einer Planung mit der Zielvorstellung einer inklusiven Schule zu. Möglichkeitsräume für die Ausbildung einer inklusionssensiblen Grundhaltung werden zum einen durch die Planspielmethode und inhaltliche Schwerpunktsetzung selbst eröffnet. Zum anderen bieten erfahrungsorientierte Übungen sowie ein seminarbegleitendes Lerntagebuch Anlässe zur Reflexion. Überdies tragen Impulsvorträge, die Bearbeitung von Arbeitsmaterialien sowie das Selbststudium einschlägiger Literatur zum Wissensaufbau bzw. zur Wissensvertiefung in dem Bereich inklusive Schulentwicklung bei. Aus den Lerntagebüchern geht hervor, dass erste Reflexionsprozesse in Bezug auf eine inklusive Schulentwicklung auf den Ebenen Wissen, Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen angestoßen werden. Die Studierenden schätzen überdies den realitätsnahen Praxisbezug und systemischen Blick auf Schule sowie die Methodenvielfalt als Impuls für ihren eigenen Unterricht.
Downloads
Zusätzliche Dateien
- Online-Supplement 1 - Funktionsrollen Steuergruppe
- Online-Supplement 2 - Einstellungen zu Schulentwicklung und Inklusion
- Online-Supplement 3 - Exemplarische Fallbeschreibung der einzelschulischen Ausgangssituation
- Online-Supplement 4 - Exemplarisches Ergebnis der Befragung des Kollegiums auf Basis des Index für Inklusion
- Online-Supplement 5 - Exemplarisches Ergebnis der Befragung der Schüler_innenschaft auf Basis des Index für Inklusion
- Online-Supplement 6 - Pressebericht
- Online-Supplement 7 - Exemplarischer Schulentwicklungsplan
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2019 Sabrina Rutter, Julia Niemann, Kathrin Racherbäumer

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.
Sämtliche Inhalte der HLZ werden freigegeben unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen, Version 4.0 International (CC BY-SA 4.0). Die Urheber_innen und die Rechteinhaber_innen der in der HLZ veröffentlichten Beiträge gewähren grundsätzlich allen Nutzer_innen unwiderruflich das freie, weltweite Zugangsrecht zu diesen Veröffentlichungen. Unter der Bedingung, dass Autor_innen und Herausgeber_innen gemäß der Zitationshinweise sowie die Lizenz als »Lizenz: CC BY-SA 4.0« einschließlich der untenstehenden Lizenz-URL genannt werden, dürfen die Beiträge der HLZ vervielfältigt, weitergereicht und auf beliebige Weise genutzt werden, auch kommerziell und ebenso online wie in gedruckter oder anderer Form. Auch die Bearbeitung ist erlaubt unter der zusätzlichen Bedingung, dass das neu entstandene Werk als Bearbeitung gekennzeichnet wird und im Falle einer Veröffentlichung unter derselben Lizenz wie in der HLZ freigegeben wird.