Norm und Normalität
Reflexion der eigenen Positionen innerhalb des Machtfeldes Schule und Schaffung nicht-normativer Räume in der Lehre
DOI:
https://doi.org/10.4119/hlz-2455Schlagworte:
Norm, Normalität, Lehramtsausbildung, ReflexionAbstract
Die Lehrperson befindet sich in einer machtvollen Situation im Lernsetting; sie produziert durch ihr Handeln und ihre Einstellungen Kontexte der Normalität in Bezug auf die Heterogenität der Lernenden. Damit sind primär nicht die bewussten Exklusionsprozesse gemeint, sondern Prozesse des Otherings oder der Normherstellung, die unreflektiert verlaufen. Z.B. mag die Annahme bestimmter äußerlicher Spezifika, wie Hautfarbe, Nicht-Behinderung, kulturelles Wissens sowie Genderbinaritäten, als normal unreflektiert stattfinden und zu Exklusionserfahrungen der Lernenden führen. Diese Otheringprozesse un-terstellen Normalitäten und sind damit Konstruktionen eines hegemonialen Machtdiskurses. Obwohl auf unterschiedliche Differenzlinien ausgerichtet, sind die Mechanismen der Exklusion und Normalitätsherstellung ähnlich. Diese werden im Seminar mithilfe der Theorien aus Antirassismus, Disability Studies, Feminismus, Post-Kolonialismus sowie Gender- und Queer Studies reflektiert, um der Exklusion vorzubeugen und somit inklusive Schule zu ermöglichen. Das Ziel des Seminars, das hier beschrieben wird, ist es, Studierende im Lehramtsstudium für die Machtprozesse und Konstruktionen der Norm (auch durch die Lehrperson) zu sensibilisieren und sie zur Reflexion über die Formen der Normierung zu qualifizieren. Der Beitrag zeigt mithilfe unterschiedlicher Methoden und hoch-schuldidaktischer Ansätze (Powerflower, Simulationsspiele, Empörungsposter, Expert_inneneinladungen), wie Reflexion über Normen und eigene Rollen im Norm-/Machtgefüge entsteht. Der Beitrag beschreibt die Konzeption und die Praxisherausforderungen des Sprechens über Privilegienbewusstsein in der Lehramtsausbildung.
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