Professionalisierung im Fach Deutsch. Eine gesprächsanalytische Rekonstruktion von Erklärungen angehender Grundschullehrkräfte im Hinblick auf die Anwendung schriftsystematischen Wissens
DOI:
https://doi.org/10.4119/hlz-2448Schlagworte:
Professionalisierung, Rekonstruktion, Gesprächsanalyse, Sprachdidaktik, Deutsch, Erklärungen, GrundschuleAbstract
Der Beitrag beschäftigt sich aus gesprächsanalytischer Perspektive mit der Rekonstruktion von interaktiven Erklärungen in authentischen Situationen basaler Lese-Rechtschreibförderung. In den videographierten Förderstunden wird mit den Grundlagen der silbenanalytischen Methode nach Röber (2009, 2015) gearbeitet. Dabei handelt es sich um ein Konzept, das die Silbe ins Zentrum des Schriftspracherwerbs rückt. Konkret werden zwei Erklärsequenzen gegenübergestellt, in denen Lehramtsstudierende in Einzelfördersituationen mit Zweitklässlern die Unterschiede zwischen offenen und geschlossenen Hauptsilben erarbeiten. Es geht insbesondere darum zu beschreiben, wie die Studierenden die Erklärungen situativ strukturieren und fachlich konturieren. Es wird untersucht, wie sie auf Schülerbeiträge eingehen und wie es ihnen dadurch gelingt bzw. misslingt, den Erklärprozess zu managen und interaktiv Wissen herzustellen. Die Analyse zeigt, dass beide Studierende über das relevante schriftsystematische Wissen und über das Wissen zur didaktischen Aufbereitung des Lerngegenstandes verfügen, ihnen die Einbettung dieses Wissens in den situativen Kontext aber sehr unterschiedlich gelingt. Inwieweit sich diese Erkenntnisse für Konzeptionen und Umsetzungen Forschenden Lernens in der Hochschullehre nutzen lassen, wird abschließend diskutiert.
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