Persönlichkeitsbildung per Praxissemester
Zur Profilierung Forschenden Lernens im Fach Bildungswissenschaften
DOI:
https://doi.org/10.4119/hlz-2394Schlagworte:
Forschendes Lernen, Bildung, Kreativität, Lehr-Lern-Interaktion, Selbstreflexion, UnterrichtsbeobachtungAbstract
Schul- und Lehrer_innenbildung erschöpfen sich nicht in Ausbildung, sondern haben auch die Aufgabe der Persönlichkeitsbildung. Hier fragen Lernende und Lehrende nach einem sinnvollen und verantwortlichen Sich ins-Verhältnis-Setzen zu anderen, anderem und sich selbst. Diese Fragestellung und die durch sie provozierte Diskussion können auch bei der Vorbereitung und Begleitung der Projekte zum Forschenden Lernen relevant werden, wenn dieses in seiner Bildungsrelevanz anhand ausgewählter Texte herausgeste llt und diskutiert wird. Auf dieser Grundlage können Studierende die Bildungsrelevanz ihres geplanten Forschungsprojekts prüfen und erfahren, dass Forschendes Lernen mehr sein kann als die Internalisierung und Erprobung empirischer Forschungsmethoden. Die Vorbereitung der Praxisprojekte kann durch eine bildungstheoretische Fundierung erfolgen, indem z.B. nach einer sinnvollen Ausrichtung von Bildung, Erziehung und Lehr-Lern-Interaktion gefragt wird. So kann z.B. in konkreten Projekten untersucht werden, was ein gelungenes Classroom-Management ausmacht, wie Lehrende ihren Erziehungsauftrag verstehen oder wo Schüler_innen ein bewusst selbsttätiges Lernen erleben und reflektieren. Schließlich können die angehenden Lehrer_innen sich anhand ihrer Projekte selbst fragen, inwiefern sie eine kritisch wertende Haltung zu schulischen Realitätserfahrungen ausbilden und fortgesetzt überprüfen. Praxissemester-Projekte sollten dann nicht nur produkt-, sondern auch prozessorientiert betrachtet werden, wobei stets mit Rückschlägen und Ungewissheiten zu rechnen ist. Darum sollten Hochschullehrende eine ermutigende, aber auch irritierende Begleitung angehender Lehrer_innen als unentbehrlich anerkennen, um Lerngelegenheiten zu provozieren und bei der dadurch bedingten Um- und Neuorientierung anhand fortgesetzter Forschungserfahrungen der Studierenden Hilfestellung zu bieten.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2018 Anke Redecker
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.
Sämtliche Inhalte der HLZ werden freigegeben unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen, Version 4.0 International (CC BY-SA 4.0). Die Urheber_innen und die Rechteinhaber_innen der in der HLZ veröffentlichten Beiträge gewähren grundsätzlich allen Nutzer_innen unwiderruflich das freie, weltweite Zugangsrecht zu diesen Veröffentlichungen. Unter der Bedingung, dass Autor_innen und Herausgeber_innen gemäß der Zitationshinweise sowie die Lizenz als »Lizenz: CC BY-SA 4.0« einschließlich der untenstehenden Lizenz-URL genannt werden, dürfen die Beiträge der HLZ vervielfältigt, weitergereicht und auf beliebige Weise genutzt werden, auch kommerziell und ebenso online wie in gedruckter oder anderer Form. Auch die Bearbeitung ist erlaubt unter der zusätzlichen Bedingung, dass das neu entstandene Werk als Bearbeitung gekennzeichnet wird und im Falle einer Veröffentlichung unter derselben Lizenz wie in der HLZ freigegeben wird.